Batterierecycling:
Lösungen für nachhaltige Mobilität
Mit dem Ausbau der E-Mobilität wächst der Bedarf an Batterien rasant. In einer Pilotanlage erprobt Aurubis hierfür jetzt Recyclinglösungen.
Mobil machen mit Batterien
Ende des Jahrzehnts wird jeder zweite Neuwagen mit elektrischen Antrieb sein.
Mit der Elektrifizierung des Straßenverkehrs steigt der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien. Auch die Nachfrage nach Rohstoffen für deren Produktion steigt rasant.
Im Kampf gegen den Klimawandel sind nachhaltige Lösungen gefragt. Dazu wird derzeit der Ausbau der E-Mobilität weiter forciert. Aktuellen Prognosen zufolge wird Ende des Jahrzehnts jedes zweite in der EU verkaufte Fahrzeug über einen elektrischen Antrieb verfügen. Dadurch wird auch der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien rasant steigen – ebenso wie die Nachfrage nach Rohstoffen für deren Produktion. Schätzungen zufolge werden 2030 allein für die Elektromobilität mehr als 10 Mio. t der wesentlichen Batteriemetalle wie Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan benötigt – fast zehnmal so viel wie 2020. Gleichzeitig soll sich die Menge an Lithium-Ionen-Batterie-Schrott in diesem Zeitraum auf fast 1,5 Mio. t verfünffachen. Klar ist: Die Notwendigkeit, Batterien zu recyceln, wächst. Auch die Politik fordert, dass der Anteil an recycelten Rohstoffen in Batterien steigen soll. So verankert etwa die EU diese Forderung in ihrer Batterieverordnung.
Entsprechend ist der pulverförmige Inhalt ausgedienter Lithium-Ionen-Batterien – die sogenannte Black Mass – ein wertvoller Rohstoff. Abhängig vom Inhalt der verschiedenen Batteriemetalle kann der Wert einer Tonne bei über 10.000 US$ liegen. Zugleich ist Black Mass ein sehr komplexer Rohstoff.
Wir können komplex
Dank unserer metallurgischen Kompetenz können wir komplexe Materialien verarbeiten und wertvolle Metalle in den Produktionskreislauf zurückführen – gemäß unserer Mission „Verantwortungsvoll aus Rohstoffen Werte schaffen – mit Metallen für eine innovative Welt“. Dabei ist es unser Anspruch, die Ressourceneffizienz weiter zu steigern und einen positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten. In den vergangenen zwei Jahren hat Aurubis erfolgreich einen neuen hydrometallurgischen Prozess für die Verarbeitung von Black Mass entwickelt und zum Patent angemeldet. Damit können wir Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium ausbringen und in die Batterieproduktion zurückführen. Als Zwischenprodukt wird zudem Graphit ausgebracht.
„Aurubis hat erfolgreich einen neuen metallurgischen Prozess für das Recycling von Batteriematerialien entwickelt und zum Patent angemeldet.“
— Ken Nagayama, Leiter Geschäftsentwicklung Battery Materials
Aktuell bereiten wir die Erprobungsphase vor: Am Standort Hamburg planen wir, u. a. die Rückgewinnung der Metalle, den Einfluss von Verunreinigungen sowie die Wirtschaftlichkeit in einer Pilotanlage zu untersuchen. In mehreren Kampagnen wollen wir unterschiedliche Rohstoffqualitäten verarbeiten und Produkte sowie Zwischenprodukte herstellen. Sobald wir sicherstellen können, dass der Prozess robust verläuft, werden wir mit der Auslegung der ersten industriellen Anlage zur Verarbeitung der Black Mass beginnen: eine nachhaltige Lösung für das Recycling komplexer Batterieabfälle.